CaseStudy – ESKA-Welt

Oguzhan Karabulut, der Geschäftsführer von ESKA-Welt im Interview

 

Bitte stellen Sie sich kurz vor:

Mein Name ist Oguzhan Karabulut, ich bin 30 Jahre alt und komme aus Eislingen. Das ist in der Nähe von Göppingen. Ich bin seit 2008 selbstständig und mein Traum war es schon immer, ein Familienunternehmen zu führen.

Was ist ESKA-Welt?

Seit 2008 bin ich selbstständig; im gleichen Jahr gründete ich ESKA-Welt. Ich handle mit dem An- und Verkauf von Ersatzteilen von Maschinen sowie Industrie-Roboter. Bei ESKA-Welt kaufen wir beispielsweise Linien bei Automobilherstellern auf, die wir dann demontieren und gegebenenfalls überholen.

Wann wurde das Unternehmen gegründet und wie kamen Sie auf die Idee?

Die ESKA-Welt GmbH gibt es offiziell seit 2016. Ich bin gelernter Zerspannungsmechaniker und habe mich schon immer mit dem „Basteln“ an Maschinen beschäftigt.

Wie ich auf die Idee kam, ESKA-Welt zu gründen, ist eine sehr witzige Geschichte. Ich wollte mir ein Spannwerkzeug kaufen, aber fälschlicherweise erhielt ich einen Verstärker für eine Maschine. Da ich diesen Verstärker nicht brauchte, verkaufte ich ihn im Internet weiter. Durch Zufall kontaktierte mich eine Person aus den USA, an die ich den Verstärker der Maschine verkaufte. Da kam ich auf die Idee, mehrere Ersatzteile zu erwerben und anschließend weiterzuverkaufen. Der Ansturm war sehr groß, sodass ich dann plötzlich ganze Linien kaufen musste. Mittlerweile verkaufen wir fast 90 Prozent aller gebrauchten Roboter nach China.

Wer hat Sie bei der Umsetzung der Geschäftsidee unterstützt?

Am Anfang haben nur mein Bruder und ich zusammen gearbeitet. Dann kam mein Vater dazu, der uns ebenfalls sehr unterstützte. Wir haben in unserer kleinen Garage angefangen und realisierten dann nach einiger Zeit, dass wir eine größere Halle mieten müssen. Außerdem haben mein Bruder und ich die ganze Arbeit nicht mehr alleine geschafft. Unsere erste offiziell gemietete Lagerhalle war knapp 10.000m² groß. Während unserer ersten Wachstumsphase stellten wir auch unsere ersten Mitarbeiter*innen ein. Als wir dann realisierten, dass diese eigentlich recht große Halle ebenfalls nicht ausreichte, wurde uns bewusst, dass wir noch mehr Leute einstellen mussten. Nachdem wir dann umgezogen sind und eine größere Halle hatten, lag unsere Mitarbeiter*innenzahl bei knapp 50 Leuten. In dem Moment konnten wir das selbst nicht glauben. Nächstes Jahr planen wir sogar, noch weitere 20-30 Leute einzustellen.

Erzählen Sie uns doch bitte noch mehr über Ihr Geschäftskonzept.

Ganz einfach erklärt funktioniert unser Geschäft folgendermaßen: Der Kunde schreibt uns an und sagt, welches Modul defekt ist. Nachdem wir die Typnummer erhalten haben, ersetzen wir das defekte Gerät mit einem neuen Ersatzteil. Auf das von uns verkaufte Ersatzteil erhält der Kunde 24 Monate Gewährleistung. Das von dem Kunden gelieferte defekte Gerät wird bei uns aufgenommen; das heißt, es wird von unseren Techniker*innen repariert und weiterverkauft. Es wird so gut wie nichts in den Müll geschmissen. Wir sind grün und sauber. Das ist auch ein Ansporn unserer Firma, Geräte und Maschinen zu reparieren und weiterzuverwenden – alles wird verwertet.

Wer sind Ihre Kunden?

Hauptsächlich betreiben wir B2B-Geschäfte. Wir haben natürlich auch Händler als Kunden, die die Teile kaufen und auch selber einbauen, aber hauptsächlich arbeiten wir mit Automobilherstellern wie Volkswagen oder Daimler zusammen, die direkt die Teile bei uns beziehen.

Wie akquiriert ESKA-Welt ihre Kunden?

Hauptsächlich durch unsere Website. Wir betreiben kein aktives Marketing.

Wir sind in diesem Business eigentlich die Nummer 1, weil wir das ganze Portfolio anbieten, was andere Mitbewerber nicht machen können.

Wie International ist Ihr Team aufgestellt?

Sehr international! Ich selbst bin Türke. Unsere Mitarbeiter*innen kommen aus Deutschland, Russland, Albanien, Portugal und Afghanistan. Aber bei uns ist die Hauptsprache immer noch Deutsch.

Welchen Eigenschaften müssen die Mitarbeiter*innen bei ESKA-Welt mitbringen?

Für mich ist die wichtigste Eigenschaft bei meinen Mitarbeiter*innen Teamfähigkeit. Bei uns im Unternehmen gibt es keine einzige Aufgabe, die man alleine erledigen kann. An zweiter Stelle kommt die Kommunikationsfähigkeit, da der Austausch von neuen Ideen aber auch Sorgen einfach essentiell ist, um erfolgreich zu sein. Ebenfalls ist es mir von Bedeutung, gemeinsam und mit Spaß und Freude an der Arbeit zu bleiben.

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag für Sie aus?

Ich bin eigentlich immer als erster im Büro. Ich grüße alle immer persönlich. Das ist mir auch besonders wichtig: Jede*r Mitarbeiter*in ist für mich ein Teil von ESKA-Welt und ich will, dass sie auch immer wissen, dass sie mich jederzeit ansprechen können und vor allem, dass ich ihnen zuhöre und mir ihre Meinung wichtig ist.

Um 9:00 Uhr haben wir unser erstes Teammeeting, wo besprochen wird, was an dem Tag erledigt werden muss. Um 11:30 Uhr essen wir zusammen zu Mittag. Im Gebäude haben wir eine Kantine mit einem Koch, der jeden Tag frische Gerichte für uns zubereitet. Mir ist das gemeinsame Essen mit meinen Mitarbeiter*innen sehr wichtig. Um 13:00 Uhr haben wir erneut ein Gespräch, wo wir dann ein Update erhalten, was bereits erledigt ist und was noch aussteht. Gegen 16:00- 17:00 Uhr ist Feierabend für die Mitarbeiter*innen; ich gehe dann meistens gegen 18:00 Uhr nach Hause.

Haben Sie Tipps für Familienunternehmen oder für diejenigen, die darüber nachdenken, ein Familienunternehmen zu gründen?

Bei ESKA-Welt arbeitet meine ganze Familie. Wir stehen auch alle hinter der Firma, weil sie natürlich ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens ist. Unter der Woche reden wir auch nach Feierabend öfters über die Arbeit. Aber eine Regel, an die wir uns bis jetzt immer gehalten haben, ist, dass wir am Wochenende kein Wort über die Firma verlieren. Man muss lernen, Berufliches und Privates zu trennen.

Was sind aktuelle Herausforderungen bei Ihnen im Unternehmen?

Ein aktuelles Problem ist, dass viele Kleinunternehmen wegen der Pandemie nicht genügend Nachfrage haben. Viele müssen wahrscheinlich deswegen auch ihr Geschäft schließen, da sie finanziell nicht stark genug sind, um neue Teile zu kaufen. Das tut mir persönlich sehr weh, weil wir viele Kleinunternehmen als Kunden haben, mit denen wir bereits eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut haben.

Zum Glück sind Großkonzerne wie Volkswagen und Daimler vor allem im Bereich Elektromobilität am Wachsen, was uns hilft, den Verlust der Kleinunternehmer auszugleichen.

Eska-Welt

Wie sind Sie auf October aufmerksam geworden?

Ein Finanzberater hat mir October empfohlen.

Wir hatten daraufhin insgesamt zwei Termine mit dem October Team. Danach waren wir uns sicher, dass wir mit October zusammenarbeiten wollten. Nachdem wir alle notwendigen Unterlagen verschickt hatten, kam die Rückmeldung sehr schnell. Es ist zudem das erste Mal, dass ich bei einem Kreditinstitut einen Vertrag digital unterschrieben habe, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Ich konnte direkt alle Unterlagen speichern, ohne großen Aufwand. Das hat mir auch nochmal gezeigt, dass October unkompliziert und schnell arbeitet.

Für welche Investition haben Sie den Kredit benutzt und merken Sie schon, dass es bereits Auswirkungen gibt?

Wir haben mit den Kredit, den wir im Februar erhalten haben, unseren Warenbestand erhöht. Wir konnten bereits 30-40 Prozent unseres Umsatzes steigern, womit wir nicht gerechnet hätten.

Warum haben Sie sich für einen Online Kreditgeber entscheiden und nicht für einen klassischen Kreditgeber?

Bei October hat alles sehr schnell funktioniert; die Konditionen waren auch super. Außerdem war die Betreuung von Anfang an sehr professionell. Bei den Banken, die wir angefragt hatten, waren die Konditionen nicht so optimal und natürlich war der bürokratische Aufwand sehr hoch. Bei October lief die Kommunikation reibungslos; alles hat vor allem schnell funktioniert.

Wo sehen Sie ESKA-Welt in 4-5 Jahren?

In ca. vier bis fünf Jahren haben wir unseren Umsatz weiter stabilisiert und weisen keine Schwankungen mehr auf. Letztes Jahr haben wir dieses Ziel erreicht und wir wollen darauf hinarbeiten, dass es auch so bleibt.

Außerdem werden wir im Bereich Reparaturgeschäft Ersatzteile elektrisch über CNC Maschinen zu 100 Prozent überprüfen und reparieren können.

ESKA-Welt wird 2025 mindestens 50 Techniker*innen im Hause haben und wir werden so aufgestellt sein, dass wir alle Ersatzteile sowohl in Europa als auch weltweit reparieren können.

Für Ihre Ziele benötigen Sie bestimmt noch weitere Investitionen?

Wir benötigen noch weitere Teststände, die wir im Hause aufbauen müssen. Deshalb haben wir eine erneute Anfrage an October gesendet, ob ein weiterer Kredit möglich ist.

Welchen Tipps würden Sie anderen Unternehmer*innen geben?

Groß Träumen – es ist nicht so leicht, wie es sich anhört. Ich habe selbst miterlebt, wie Geschäftsführer*innen sich damit schwer tun und sofort große Ideen zerstören. Am Wichtigsten ist es, dass er/sie sich trauen sollte,  diesen Traum auch zu verwirklichen. Wenn der/die Geschäftsführer*innen diese Einstellung nicht hat, dann ist er/sie fehl am Platz. Ich bin der Meinung, dass man alles erreichen kann, wenn man etwas dafür leistet.

Würden Sie October weiterempfehlen?

Ich bin mir zu 90 Prozent sicher, dass October besser abschneiden wird als jede andere normale Hausbank. Ich sage das nicht nur, weil es ein Interview ist; ich bin davon überzeugt, dass man sich Gegenangebote holen soll. Auf Basis aller Fakten kann man eine gute Entscheidung treffen.

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