Schwerpunkt Finanzen
Wie sind Sie auf October aufmerksam geworden?
Wir waren auf der Suche nach einer Finanzierung für eine neue Investition und ein Unternehmen aus unserem Netzwerk hat uns October empfohlen.
Für welche Investition haben Sie den Kredit verwendet und gibt es bereits Auswirkungen?
Bei Tress haben wir zwei verschiedene Bereiche: Zum einen Bio Vegan Convenience, das sind Produkte für den LEH. Zum anderen den gastronomischen Bereich, in dem wir Restaurants betreiben. Hier wollten wir uns ein 2. Standbein aufbauen. Für uns ist das Thema Ganztierverwertung sehr wichtig. Daher haben wir hierauf aufbauend mit der Investition durch October die Produktion von Bioland und Demeter Fleischgerichten im Weckglas gestartet, also Produkte wie Königsberger Klopse, Rinderragout etc. Somit stellen wir sicher, dass die Tiere, die für unseren Restaurantbereich geschlachtet werden, vollständig verarbeitet werden.
Bis jetzt ist die Weckglasserie über unseren Onlineshop erhältlich. Voraussichtlich ab Februar 2021 sind wir dann auch bei einer deutschen Bio-Lebensmittelkette im stationären Handel mit unseren Produkten gelistet.
Warum haben Sie sich für einen Online-Kreditgeber entschieden, nicht z.B. für einen klassischen Bankkredit?
Wir hatten schon in der Vergangenheit mit einem anderen Online-Partner im Bereich Finanzierung sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Abwicklung ist online schnell und einfach, der Entscheidungsprozess schlanker. Bei Banken ist der Prozess oft länger und umständlicher. Bis der Kredit dann letztendlich genehmigt ist und das Geld ausgezahlt wird vergeht im Zweifel sehr viel Zeit.
Wie haben Sie den Kreditvergabeprozess wahrgenommen?
Der komplette Prozess lief einwandfrei und war sehr schnell und einfach. Wir wurden durch October überragend betreut. Das komplette October Team hat sich auch sehr schnell in unser Geschäftsmodell hineingedacht und es verstanden, das fanden wir sehr positiv!
Schwerpunkt Unternehmensentwicklung Tress
Wie haben Sie persönlich das Jahr 2020 wahrgenommen?
Unternehmerisch war es sicher eines der fordernsten Jahre in unserer Geschichte.
Wir haben uns relativ früh im März entschieden, das Thema Krise als Chance zu sehen. Wir haben uns auf gastronomischer Seite neu aufgestellt, die Öffnungszeiten unserer Restaurants geändert und effizientere Strukturen umgesetzt. So sind wir dann tatsächlich vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Wir haben natürlich auch davon profitiert, dass dieses Jahr die Themen Urlaub Zuhause und Naherholung sehr im Vordergrund standen. November bis März ist bei uns im Restaurantbereich Nebensaison, ab April geht es dann hoffentlich wieder los. Daher nutzen wir die Zeit gerade auch, um hier weiter zu optimieren und bestehende Konzepte auf den Prüfstand zu stellen. Die außerordentlichen Wirtschaftshilfen von 75 Prozent des Vorjahresumsatzes für die neue Zeit des Lockdowns im November und Dezember helfen uns natürlich gerade auch sehr.
Im Bereich unserer Bio Vegan Convenience Produkte hatten wir einen Umsatzrückgang im April, den wir so nicht erwartet hatten. Das hat sich dann aber wieder erholt und der Rest des Jahres verlief sehr zufriedenstellend.
Zusätzlich haben wir in diesem Bereich auch eine neue Produktrange entwickelt, die im deutschen nationalen LEH erhältlich ist. Es handelt sich hierbei um vegane CO2 Readymeals, also Fertiggerichte mit Fleischersatz (Soja) vom Bodensee. Hier wird der CO2 Ausstoß pro Produkt genau berechnet. Die Idee dazu kam von unserem Fine Dining Restaurant 150, das wir in 2020 trotz der widrigen Umstände mit unserem bestehenden Personal neu eröffnet haben. Nebenbei bemerkt wurde es im Oktober als Neueröffnung des Jahres vom Busche Verlag ausgezeichnet, worüber wir uns sehr freuen! Das Besondere an dem Restaurant mit nur zwölf Sitzplätzen ist, dass alle Zutaten, mit denen gekocht wird (außer das Salz), aus einem Radius von 25 km um das Restaurant herum stammen. Der CO2 Ausstoß ist hier also sehr transparent und vor allem gering und das hat uns dazu inspiriert, die veganen CO2 Readymeals zu launchen.
Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich aktuell konfrontiert?
Im November hatten wir einen Personalengpass in der Suppenproduktion, hier konnten wir nun zum Glück unser Gastronomiepersonal aus der Kurzarbeit holen und dafür in der Produktion einsetzen.
Unsere größte Herausforderung ist gerade tatsächlich die Personalplanung, also stetig genug Personal bereit zu haben.
Welche (Lebensmittel- und Verbraucher-)Trends beschäftigen Sie aktuell – und auch in Zukunft?
Wir möchten Fleisch zur Beilage machen. Im Vordergrund stehen pflanzliche und vegetarische Produkte. Fleisch soll bewusst zelebriert werden – und wenn es verwendet wird, dann eben mit der bereits zuvor angesprochenen Verwertung des ganzen Tieres.
In der Gastronomie arbeiten wir ohne Fleischersatz. Im Bereich Convenience fokussieren wir uns auf Soja. Erbsen- oder Weizeneiweiß muss sehr stark mit Aromen und Geschmacksverstärkern bearbeitet werden. Das entspricht nicht unserer Philosophie. Wir haben daher z.B. Produkte wie veganes rotes Thai Curry oder veganes Butter Chicken mit Soja gelauncht. Die Produkte müssen von Geschmack und Konsistenz Fleisch sehr ähnlich sein, um den Konsumenten zu überzeugen.
Welche Ziele haben Sie für 2021?
Wo soll die Reise hingehen?
Unser Unternehmen hat sich in 2020 neu erfunden und wir kommen gestärkt aus der Krise. Wir haben angefangen, mit meinem Bruder Simon (Anmerkung October: Simon Tress ist Deutschlands bekanntester Bio-Koch) Online-Kochkurse anzubieten. Kursteilnehmer bekommen Freitagmorgen die komplette Zutatenbox geliefert und kochen dann am Samstag frisch zusammen mit Simon per Live Video bzw. Streaming. Das möchten wir nächstes Jahr noch weiter ausbauen.
Wir gehen auch davon aus, dass der Eventbereich in 2021 wieder stark anziehen wird, also Hochzeiten, Familienfeiern etc. Alles, was eben in 2020 in dieser Form nicht möglich war. Wir blicken positiv in die Zukunft und freuen uns, wenn wir hoffentlich wieder etwas zur Normalität zurückkehren können.
Planen Sie noch weitere Investitionen?
Wir werden einen neuen Produktionsstandort für unsere Convenience Produkte aufbauen, genau genommen werden dafür zwei bestehende Standorte zusammengelegt. Dieses Vorhaben mit einer Investitionssumme von mehreren Millionen Euro haben wir bereits mit unserer Hausbank finanziert.